Tumult Royal | Verlag: Kosmos

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Tumult Royal | Verlag: Kosmos

Beitragvon Sonnenblume » Di 3. Nov 2015, 17:27

Tumult Royal | Verlag: Kosmos

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Beschreibung:
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Ziel des Spiels
Als edle Adlige ist es eure Pflicht das ganze Land mit Statuen eurer selbst zuzupflastern. Das Volk muss schließlich immer daran erinnert werden, wer der Herrscher ist. Das kostet natürlich Waren, die man als Steuern eintreiben muss. Dass dem Volk dadurch weniger bleibt, war doch schon immer so. Hauptsache, dem Volk bleibt genug, damit es keinen Aufstand macht. Und genau hier liegt das Problem. Denn nicht nur ihr wollt Statuen errichten, sondern natürlich auch eure Gegner. Ist man aber zu gierig, wird man vom Volk bestraft. Man sollte also immer versuchen, weniger gierig zu sein als die Mitspieler. Ein schwieriges Unterfangen, denn am Ende gewinnt nur der Spieler, der am meisten Statuen bauen konnte.

Aufbau
Der Spielplan wird je nach Spieleranzahl zusammengesteckt. Bei zwei Spielern steckt man die beiden großen Spielplanteile direkt zusammen, bei mehr Spielern kommen noch Teile zum Verlängern des Spielplans dazwischen. Von den Landschaftsplättchen legt man jetzt zufällig die Hälfte offen in den Spielplan, die andere Hälfte verdeckt. Bei zwei Spielern also zwei offen, zwei verdeckt, bei drei Spielern drei offen, drei verdeckt und bei vier Spielern vier offen und vier verdeckt. Ebenso muss man je nach Spieleranzahl bestimmte Warenplättchen aus dem Spiel nehmen. So benutzt man bei zwei Spielern nur die Plättchen mit dem weißen Rand, bei drei Spielern auch die mit dem grauen Rand und bei vier Spielern alle Warenplättchen. Die Warenplättchen werden verdeckt neben den Spielplan gelegt und zwar so, dass die Plättchen einzeln nebeneinander liegen. Jeder Spieler nimmt sich eine Burg in seiner Farbe und die 25 Statuenfiguren. Diese stellt man in die Aussparungen der Burg. Jeder Spieler bekommt eine Gnadenkarte, die er mit der roten Seite vor sich legt. Je nach Anzahl der Spieler nimmt sich jeder nun seine Gefolgsleute. Bei zwei Spielern 30, bei drei Spielern 20 und bei vier Spielern 15 Gefolgsleute-Plättchen. Ebenso muss man je nach Spieleranzahl die Adelskarten verteilen. Dazu mischt man sie unter dem Tisch und gibt zufällig jedem Spieler eine davon. Bei zwei Spielern sind nur die beiden Adelskarten mit der 1 und 2 darauf im Spiel, bei drei Spielern 1, 2 und 3 und bei vier Spielern alle vier. Diese Karte legt man in die Lücke oben an der Burg. Dann kommt noch die Sanduhr und die Tumultscheibe zum Spieler mit dem höchsten Rang.
Zum Schluss darf jeder Spieler, beginnend beim Spieler mit dem niedrigsten Rang, eine Statue auf ein Wiesenfeld setzen. Los geht´s.

Spielablauf
Jede Spielrunde gliedert sich in 7 Phasen. Diese sind:

1. Die Stimmung des Volks erkunden
Dazu dreht der Startspieler die Nadel auf der Tumultscheibe.
Je nachdem wo die Nadel stehen bleibt, sieht man, welche Bedürfnisse das Volk in dieser Runde hat.
Bleibt die Nadel zum Beispiel auf einer 4 stehen, so wollen die Bewohner von jeder Ware (Brot, Marmor und Werkzeug) vier Stück haben.
Das sollten die Spieler im Hinterkopf behalten, wenn sie jetzt die Steuern eintreiben.

2. Steuern eintreiben
Als Erstes nimmt jetzt jeder Spieler verdeckt drei Warenplättchen und legt diese zur Seite.
Diese Warenplättchen spielen in dieser Runde nicht mit.

Dann wird auf 3 die Sanduhr umgedreht und die Spieler haben ca. 20 Sekunden Zeit, um sich durch die verbliebenen Warenplättchen zu wühlen.
Denn um eine Statue zu errichten, braucht man bestimmte Waren. So kostet eine Statue im Wald 1x Brot und 1x Marmor.
In der Stadt, wo man gleich drei Statuen errichten darf, braucht man aber schon 2x Marmor und 3x Werkzeug.
Und bevor man die Sanduhr umdreht, sollte sich jeder Spieler Gedanken gemacht haben, was er bauen möchte.
Auf jeden Fall wird die Sanduhr dann umgedreht und jeder Spieler darf mit einer Hand die Warenplättchen anheben und entweder zu sich nehmen und auf die Burg legen oder wieder zurücklegen. Das machen alle Spieler gleichzeitig. Waren, die auf der Burg liegen, dürfen nicht zurückgelegt werden. Hat man nach Ablauf der Zeit noch ein Warenplättchen in der Hand, so darf man dieses noch nehmen oder auch zurücklegen.

Jetzt werden alle Warenplättchen auf den Burgen der Spieler und die verbliebenen im Vorrat des Volkes umgedreht.

3. Tumulte aufführen
Jetzt wird geprüft, ob es zu einem Tumult kommt. Dazu schaut man sich die verbliebenen Warenplättchen des Volkes an und vergleicht die Anzahl der Waren darauf mit dem gedrehten Wert auf der Tumultscheibe.
Gibt es von jeder Ware noch so viel im Vorrat, wie durch die Tumultscheibe angezeigt wird, gibt es keinen Tumult.
Für jede Warengruppe (Brot, Marmor, Werkzeug), für die es nicht genug Waren im Vorrat gibt, wird ein Tumult ausgespielt und das geht wie folgt.

Jeder Spieler zählt die Waren einer Sorte, für die ein Tumult ausgelöst wurde.
Hat ein Spieler die "Gnade des Volkes", was ab der zweiten Runde vorkommen kann, so darf er jeweils eine Ware abziehen.
Der Spieler der am meisten Waren dieser Sorte hat, wird vom Volk bestraft. Gibt es mehrere Spieler mit gleich vielen Waren, wird der Spieler mit dem höheren Rang bestraft.

Die Strafe ist wie folgt:
- drei Gefolgsleute laufen weg. Man muss sie in den Vorrat zurücklegen.
- man darf nur das Warenplättchen mit den wenigsten Waren darauf behalten.
Hat man allerdings nur ein Warenplättchen dieser Sorte, so darf man es behalten.
Die restlichen Warenplättchen kommen zurück zum Volk.

Nicht vergessen, einen Tumult kann es für jede Warensorte geben!

4. Statuen bauen
Jetzt wird endlich gebaut. Der Spieler mit dem höchsten Rang darf beginnen, dann folgen die anderen entsprechend ihrem Rang.
Man sagt, wohin man eine Statue bauen möchte und überprüft, ob man die Kosten dafür auch zahlen kann.
Dann stellt man seine Statue(n) auf das entsprechende Feld. Dazu gibt es natürlich ein paar Regeln:

- Man darf nur Statuen auf freie Felder stellen, die waagrecht oder senkrecht an eine eigene, bereits stehende Statue angrenzen.
- Möchte man eine Statue bauen, die nicht angrenzt, so kann man dies nur auf Wald oder Wiesenfeldern machen. Die Kosten dafür sind entsprechend hoch.
- Auf einem Wiesen-, Gebirgs- und Waldfeld baut man eine Statue, auf einem Dorf zwei und in der Stadt gleich drei Statuen.
- Man nimmt immer die vorderste Statue von seiner Burg weg, damit man gleich sieht, wie viele Statuen man schon verbaut hat.
- Hat man nicht genug Waren, um eine Statue zu bauen, so muss man passen.

Jetzt wird bezahlt. Der Spieler gibt mindestens so viele Waren ab, wie der Bau der Statue(n) kostet.
Auch hier gibt es ein paar wichtige Regeln:
- Das Aufteilen von Waren auf mehrere Statuen auf unterschiedlichen Feldern ist nicht erlaubt.
- Gibt man mehr Waren ab, als der Bau der Statue(n) kostet, so bekommt man für jede überzählige Ware einen Gefolgsmann dazu.
- Absichtlich mehr zahlen ist aber verboten. Wenn man die Kosten für den Bau mit einem Warenplättchen bezahlen kann, so darf man nicht einfach zwei abgeben, nur um Gefolgsleute zu bekommen.

Sollte ein Spieler nach der ersten Aufstellrunde noch genug Waren für eine zweite Runde haben, so darf er auch ein zweites oder drittes Mal bauen.
Auch die weiteren Runden beginnen beim König. Hat ein Spieler in einer Runde keine Statue bauen können, so bekommt er als Trost zwei Gefolgsleute.
Er darf in dieser Runde allerdings nicht an einem Tumult beteiligt gewesen sein. Wenn alle Spieler fertig gebaut haben, geht es zur nächsten Phase.

5. Ränge neu vergeben
Jeder Spieler zählt jetzt seine Gefolgsleute. Der Spieler mit den meisten Gefolgsleuten wird der neue König. Das kann auch der alte König sein.
Die anderen Ränge werden entsprechend der Gefolgsleute der anderen Spieler verteilt.
Bei Gleichstand bekommt der Spieler, der eben den höheren Rang hatte, auch wieder den höheren Rang.

6. Krönung des Königs
Der neue König muss dann sofort fünf Gefolgsleute abgeben, denn zu viel Macht ist auch nicht gesund.
Dann nimmt er die vorderste Statue von seiner Burg und stellt diese auf das nächste freie Feld auf der Königschronik auf dem Spielplan.
Später im Spiel sind es dann zwei Statuen, die er dort abstellen darf. Auch bekommt er die Tumultscheibe und die Sanduhr.

7. Gnade des Volkes
Der Spieler, der jetzt insgesamt am wenigsten Statuen verbaut hat, bekommt die Gnade des Volkes und dreht den entsprechenden Marker um.
Haben mehrere Spieler gleich wenig Statuen verbaut, so bekommt kein Spieler die Gnade des Volkes.

Die nächste Runde
Alle Warenplättchen, auch die drei, die man pro Spieler zur Seite gelegt hat, werden wieder verdeckt ausgelegt und gut gemischt.
Nun beginnt die neue Runde wieder bei Phase 1.

Die Königschronik
Hier gibt es noch ein paar wichtige Felder.
Nach der dritten und der fünften Runde wird jeweils eines oder zwei der verdeckten Landschaftsplättchen aufgedeckt und somit die Spielfläche erweitert.
Ab den Doppelfeldern wird geprüft, ob das Spiel zu Ende ist. Dazu schaut man, wieviele Statuen der Spieler mit den meisten Statuen verbaut hat, und zieht die Statuen des Spielers ab, der am wenigsten Statuen verbaut hat.
Kommt dabei der Wert oder mehr heraus, der unter dem gerade aktiven Doppelfeld steht, so endet das Spiel.
Spätestens wenn unter dem Doppelfeld die 0 steht, endet das Spiel auf jeden Fall. Der Spieler, der die meisten Statuen verbauen konnte, gewinnt das Spiel.
Gibt es einen Gleichstand, so gewinnt der Spieler, der im Moment den höheren Rang hat. Schafft es ein Spieler alle 25 Statuen zu verbauen, hat er sofort das Spiel gewonnen.

Kleines Fazit
Tumult Royal hat eine erfrischend neue Spielmechanik. Nach den ersten Runden läuft das Spiel auch flüssig und man muss nicht mehr ständig in die Anleitung schauen, ob man nicht was vergessen hat. Denn auf den Burgtafeln der Spieler sind zwar alle Aktionen aufgedruckt, aber leider ohne Werte und Auswirkungen. Hier hätte man eine kleinere Schrift wählen können und lieber mehr Infos abdrucken können. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Das Spielmaterial ist sehr schön gestaltet und die Anleitung flüssig geschrieben.
Mit mehr Spielern macht das Spiel dann auch mehr Spaß, da noch mehr Hände nach Waren suchen. Vorsicht vor langen Fingernägeln, denn die Zeit zum wühlen ist sehr kurz.
Hier ist nichts mit gemütlich in den Waren wühlen, hier ist Hektik pur angesagt. Uns hat das Spiel viel Spaß gemacht, es ist einfach mal wieder was anderes.
Großartige taktische Möglichkeiten hat man zwar nicht, aber dafür freut man sich um so mehr, wenn der Gegner mal wieder zu gierig war und deswegen in dieser Runde nichts bauen kann.
Passiert das einem Spieler allerdings zu oft, so kommt er den anderen Spielern meistens nicht mehr hinterher, vor allem wenn die anderen Spieler immer Glück mit dem Warenziehen haben.
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